Drüben in Berlin wurde schon wieder eine Radfahrerin von einem rechtsabbiegenden Lastkraftwagen übersehen. Ein solcher Unfall ist eigentlich tragisch genug, als dass man mit unsinnigen Bemerkungen sparen sollte und so fehlt dieses Mal wenigstens der Hinweis, ob die Radfahrerin einen Helm getragen hat oder ungeschützt unterwegs war.
Das, was man sich stattdessen ausgedacht hat, soll wohl noch einmal das Kräfteverhältnis zwischen Fahrrad und Lastkraftwagen verdeutlichen:
Der 52-jährige Fahrer des Lkw blieb unverletzt.
Das war bestimmt einer dieser Rad-Rambos über die der Ramsauer schimpft, die die Person über den Haufen gefahren haben?
Die Meldung ist ja schon was älter, aber geändert hat sich an den PM der Berliner Polizei bisher nichts. Das bedeutet:
– Die Autofahrer übersehen nach wie vor, wenn sie den Unfall zu verantworten haben, Fußgänger und Radfahrer achten nicht auf den Verkehr.
– Über die Autofahrer erfährt man bei Unfällen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern weiterhin regelmäßig „blieb unverletzt“ (Ab und zu gibt es ja tatsächlich mal Grund, diesen Passus in ein „erlitt einen Schock“ zu ändern, aber die Penetranz, mit der angesichts schwerster Verletzungen beim Unfallgegener immer wieder auf die nicht vorhandenen oder geringfügigen Verletzungen hingewiesen wird, hat schon was obsessives).
– Man muss aber auch sagen, dass in Berlin konsequent darauf verzichtet wird, Helmnutzung, Warnwesten oder ähnliches in der Meldung kund zu tun.